Liebe Freunde der Inlandmission Schweiz
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«Der HERR wird dein ewiges Licht und dein Gott wird dein Glanz sein!» Jes. 60:19b
Ich schalte gerade bei einem höhergelegenen und abgeschiedenen Emmentaler-Bauernhof den Motor meines Fahrzeugs ab. Es scheinen die letzten Sonnenstrahlen an diesem kalten Novembertag. Ich sehe eine Seniorin Laub rechen. Bereits früher fiel mir dieser Hof auf, weil dort eine Frau ihre in stundenlanger, kunstvoller Handarbeit erstellten Erzeugnisse für ein paar Rappen, weit unter dem Materialwert, in einem Planwagen ausstellt und verkauft. Ein Blick genügt, um die Liebe, Kreativität sowie das Geschick und den Zeitaufwand zu erkennen. Nun stehe ich beim übermoosten Briefkasten.
«Schön sie zu sehen! Ich war schon in Ihrem Verkaufswagen.» «Oh, dies freut mich. Ich mache dies so gerne! Ich kann nicht mehr ans Tageslicht, da ich eine Lichtunverträglichkeit habe. Diese letzten Sonnenstrahlen am Nachmittag machen mir zum Glück nichts. Sonst aber wird mir davon richtig übel und ich verliere meine Arbeitskraft. Mein Mann und ich haben über Jahrzehnte hinweg auf diesem Hof gearbeitet. Doch ich will nicht zurückschauen. Ich brauche kein Mitleid. Deshalb habe ich mit dieser Handarbeit angefangen; damit kann ich anderen eine Freude bereiten. Viele sagen, ich soll doch mehr dafür verlangen, aber dies will ich nicht. Gestern wurden sogar zwei schöne Stofftaschen mitgenommen, ohne etwas in die kleine Kasse zu legen. So habe ich die Reisverschlüsse halt selbst bezahlt.»
Ich nicke und gehe auf ihre Worte ein. «Sehr schön, dass ich Sie heute treffe. Ich fragte mich schon, ob ich Sie wohl einmal sehen würde.» Bereits vorgängig hatte ich das Empfinden, dass ich diese Seniorin mit einem «Zustupf» segnen und unterstützen sollte. So sagte ich ihr: «Sie sind ja so grosszügig zu andern. Wieso tun Sie dies? Haben Sie so viel Zeit und Material oder sind Sie wohlhabend?» «Nein, nein. Ich möchte gerne etwas Gutes tun. Auch wenn ich den ganzen Tag in meinem Haus sein muss. Von Zeit zu Zeit bringt mir mein Sohn schöne Stoffresten. Jetzt während der letzten Monate ging es doch vielen so, wie es mir sonst in den letzten Jahren erging.» So sagte ich ihr: «Ich möchte ihnen auch etwas Gutes tun; darf ich ihnen einen Betrag zur Unterstützung geben?» «Oh, dies ist aber grosszügig. Sie bringen mich ja zum Weinen! So etwas habe ich noch nie erlebt.» Gerührt und tief bewegt nahm sie voller Dankbarkeit diese Unterstützung an.
So redeten wir noch etwas über ihre Situation und Hoffnung sowie über die Zukunft und die himmlischen Aussichten, dass sie selbst eines Tages bei Gott in seinem Licht sein wird. Daraufhin sagte sie: «Ich hoffe, dass wir ALLE einmal bei Gott sein werden, wo er selbst mit seinem Licht gegenwärtig ist».
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Daraufhin setzte ich meinen dämmrigen und stark verkürzten Spaziergang fort. Beim nächsten Hof kamen gerade die Eigentümer nach Hause. Ich stand zirka 300 Meter davon entfernt, als der Wachhund von der Kette gelassen wurde. Dieser marschierte laut und unaufhörlich bellend auf mich zu. Ich dachte mir: «Jesus, ich wollte doch nur beten und nun kommt dieser Hund!» Er schien nicht zu stoppen. Aus der Distanz sah mir die Familie zu, was ich wohl nun machen würde. Ich blieb «seelenruhig» stehen und als der Hund zehn Meter vor mir laut weiter bellte, sagte ich: «Was machst du für einen Lärm. Sei ruhig!» Augenblicklich hörte er auf. Dann sah er mich an und ging an seinem Platz zwei-, dreimal hin und her. Mit festem Blick kam er langsam auf mich zu. «Möchtest du zu mir kommen?» Er beschnupperte mich und ich sagte ihm: «Sitz!» Die Familie sah mit Erstaunen zu, dass ihr Wachhund «einfach so» gehorchte und neben mir Platz nahm. Bestimmt hätte ich ihn auch kraulen können. So blieb er bei mir und begleitete mich die nächsten paar hundert Meter zurück zum Auto. Es kam mir vor, wie wenn ich einen Wachhund als Freund gewonnen hätte. Ist Gott nicht wunderbar, dass sogar die Tiere merken, wenn wir mit Gott leben und sie etwas davon «schmecken» und «spüren»?!
Bist du dir deiner Erwählung durch die Gnade und Rettung in Christus Jesus sicher und gewiss? In den letzten Tagen zeigte mir der Heilige Geist neu, wie kostbar und wertvoll wir in seinen Augen sind. Wenn wir uns Ihm mit ungeteiltem Herzen zur Verfügung stellen und im Licht seiner herrlichen Gegenwart, ja vor Gottes Angesicht, anzubeten beginnen und seinen Namen preisen, werden wir eine neue Vision und Sicht empfangen, wie er uns in seiner Güte und Treue sieht. Dabei will er gnädig und mächtig in und durch uns wirken.
Durch die ganze Bibel hindurch wird uns berichtet, wie Männer und Frauen Gottes in einer aussergewöhnlichen Art gebraucht wurden. Sie alle hätten gerne diese Erkenntnisse und Offenbarungen gehabt (Mt. 11:11), wie wir sie heute erfassen können. Doch eines hatten sie alle: «Ein Herz, dass sich Gott ergab» (Hebr. 11) und dadurch «ein Herz, in dem Gottes Wege und Macht sichtbar wurden». (Ps. 84:5-13)
Abraham glaubte Gott, obwohl er unmögliche körperliche Einschränkungen, wie auch seine Frau Sara, hatte. (Rö. 4:16-25) In seiner Biografie sehen wir, wie Gott ihn uns als Vorbild der Ermutigung des Glaubens in Erinnerung ruft, sei dies bei der Fürbitte für Sodom und Gomorra oder beim gehorsamen Gang hinauf zum Berg Morija, wo er Isaak als Opfer dahingeben sollte.
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Denken wir an Isaak, der entschlossen für seine Frau betete (1. Mo. 25:21), damit sich das Segenserbe über ihrem Leben offenbarte, denn sie hatte den Segenszuspruch, dass «durch ihre Nachkommenschaft tausend Mal zehntausend Nachkommen das Licht der Welt erblicken und die Tore der Feinde und Hasser in Besitz nehmen werden.» (1. Mo. 24:60) Isaak glaubte an den Segen Gottes für Rebekka und sein eigenes Leben. So säte er mitten in der Dürre wider alle Umstände in der Hoffnung auf Gottes Zusage eine Saat und empfing in dieser Zeit eine hundertfache Ernte. (1. Mo. 26:12-29) In diesem Ruhen und Vertrauen auf Gott war er auch nicht bereit, um die zwei ersten Brunnen seines Vaters Abraham mit den Philistern zu streiten, als er angefeindet wurde, sondern er ging weiter und grub weitere Brunnen aus, bis Gott ihm weiten Raum machte und ihn immens segnete.
Wie war doch Jakob herausgefordert, in seiner neuen Identität und Erwählung als «Israel» zu stehen und in diesem neuen Zustand «des Erlöstseins durch Gott» zu leben. (1. Mo. 32:25-32) Er wusste um so vieles, dass er anfänglich Gott «nur» als den Gott seiner Väter bezeichnete (1. Mo. 32:10ff) und nicht selbst zu dieser Hingabe zu Gott hindurchdrang (1. Mo. 28:20-22), weil seine eigene unerlöste Natur ihm vielfach im Weg stand. Doch Gott brauchte Jakob mit allen seinen Motivationen und Absichten und fand mit ihm ans Ziel, weil er verstand, «Gott ist mein Herr. Er formt mich und er leitet mich mitten durch alles hindurch». Auch als er im Alter zunehmend gebrechlich wurde und sein ursprüngliches, selbstsicheres Wesen abnahm, zeichnete ihn doch eine tiefe Abhängigkeit gegenüber dem Gott Israels aus. Fest im Glauben stand er vor dem Pharao und segneten diesen, wie er später auch Josef und seine zwei Söhne segnete und sie als Stammesväter ins Volk Israel integrierte. (1. Mo: 47:7-9; Kp. 48) Trotz seiner Altersgebrechen war Israel in der Lage mit seinen Worten Segen und ein geistliches Erbe-Gottes auszusprechen und freizusetzen!
Diese drei Stammesväter des Glaubens zeigen uns, wie wichtig es für uns ist, dass wir unsere Leben in ihre Segenslinie einreihen und das Volk Israel zu lieben beginnen. Du bist nicht einfach losgelöst von ihnen, ohne eine Wurzel, die dich trägt. Jesus wusste um seine Wurzel und seine Herkunft. So wie Jesus, der Messias, um die Geschichte seines Volkes, des Volkes Israel, wusste, so will der Heilige Geist auch dir ein zunehmend tieferes Verständnis schenken und dir zeigen, was Gott mit seinem Volk Israel getan hat, auch wenn du zu den Gläubigen aus den Nationen gehörst. Denn er ist ein Gott, der Rettung bringt, für alle Nationen und durch Tausende von Generationen.
Ich lade dich deshalb ein, in der kommenden Zeit die Schriften im Alten Bund zu lesen und die prophetischen Hinweise und Verheissungen zu entdecken, die den Retter der Welt und die Wurzel beschreiben. (Lk. 2:11, Offb. 22:16) Dabei wirst du Stück für Stück an Erkenntnis und Klarheit zunehmen und entdecken, wie stark du von dieser Wurzel des Glaubens getragen bist, durch die dich Jesus Christus, dein Herr und Erlöser, mit deinem Glauben an Ihn, eingepfropft hat.
Ich bete für dich, dass dir die Bibel ganz neu lebendig wird und der Heilige Geist durch sein Wort zu dir spricht. Der Herr segne dich.
Herzliche Grüsse
Silas
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(Saat- und Erntebrief 104 – November 2021)
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